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Der Frankfurter Künstler Klaus Schneider (*1951) beschäftigt sich in seiner Arbeit mit den Grenzen von Wahrnehmung.
Bild, Schriftzeichen und Text, die drei konstituierenden Elemente seiner Arbeit, werden auf ihren Erkenntnis schaffenden Wert hin untersucht. Im Rahmen der Ausstellung "Dunkel" zeigt Schneider großformatige Aufnahmen von Augenpaaren. Diese mit Hilfe von Leuchtkästen hell strahlenden Fotografien sind mit Punkten überzogen, den haptischen Zeichen der Blindenschrift. Sofort sind sie durch Form und Anordnung für den sehenden Betrachter als Zeichensystem erkennbar, konfrontieren ihn jedoch gleichzeitig mit einer Bedeutung, die er nicht entschlüsseln kann.
"Wir sehen nur mit Hilfe des Lichts, aber das Licht selbst sehen wir nicht", sagt der Künstler - anders ausgedrückt, wir nehmen Zeichen von Bedeutung wahr, diese lösen auch automatisch den Impuls aus, diese visuelle Information zu entschlüsseln, aber statt eine Bedeutung zu erkennen, werden wir auf eine Barriere gestoßen, die zwischen der Mitteilung einer Botschaft und deren Verstehen steht. Klaus Schneiders Arbeiten sind bildgewordene Zweifel am System Sprache als Transformation sinnlicher Erlebnisse bzw. Erfahrungen innerer und äußerer Realität.
Wie sein Motto erscheint das Zitat von Ludwig Wittgenstein: "Was sich nicht in der Sprache spiegelt, kann sich nicht darstellen". Klaus Schneiders Anstrengung gilt, das Undarstellbare der Sprache im Bild aufscheinen zu lassen.
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